Polyester
Polyester erhält man durch Kondensation von mehrwertigen Alkoholen mit Dicarbonsäuren. Polyester enthalten Esterbindungen -[-CO-O]- in ihrer Hauptkette. Der wichtigste Polyester ist Polyethylenterephthalat (PET), ein unverzweigtes Polymer. Werden als Monomere Dicarbonsäuren und mehrwertige Alkohole (z.B. Glycerin) verwendet, so erhält man quervernetzte Polyester, die dann duroplastische Eigenschaften besitzen (z.B. ungesättigter Polyesterharz). Diese werden oft glasfaserverstärkt für Boote, Balkonverkleidungen und Karosserieteile verwendet.
Polyethylenterephthalat (PET)
Struktur
Ausschnitt:
Eigenschaften / Verwendung
An der Strukturformel kann man sehen, dass PET polar ist: Die Sauerstoffatome besitzen eine negative Partialladung, die benachbarten Kohlenstoffatome eine entsprechende positive Partialladung, wodurch starke zwischenmolekulare Kräfte (Dipol-Dipol-Wechselwirkungen) zustande kommen. Zudem ist das Molekül linear, es gibt keine Verzweigungen, es sind also alle Voraussetzungen für kristalline Bereiche und somit für die Ausbildung von Fasern gegeben.
Da PET darüber hinaus nicht quervernetzt ist, handelt es sich um einen Thermoplasten (letzteres sieht man übrigens sehr deutlich, wenn man heißen Tee in eine PET-Flasche gießt - die Glasübergangstemperatur (Erweichungstemperatur) von PET liegt bei 74°C, der Schmelzbereich bei 220-260 °C.
Die ersten Kunststoffe aus PET wurden als Kunstfasern verwendet. Als Textilfaser hat PET verschiedene nützliche Eigenschaften: Es ist kaum dehnbar und daher sehr formbeständig, knitterfrei, reißfest, außerdem nimmt es nur sehr wenig Wasser auf, was es z.B. für Sportkleidung gut geeignet macht, die ja am Körper schnell trocknen soll, um Auskühlung zu verhindern.
Heute wird PET vorwiegend für die Herstellung von Getränkeflaschen, Folien und Kosmetikflaschen verwendet.
Identifikation
Geht in Wasser unter, brennt knisterd, tropft, leuchtende Flamme. Schwelprobe: verkohlt nach dem Schmelzen.
Synthese
Polyethylenterephthalat (PET) kann aus Ethandiol (Glykol) und Terephthalsäure (1,4- Benzoldicarbonsäure), einer Dicarbonsäure synthetisiert werden:
Polycarbonate