Chemie am Menschen - Kunststoffe
1907: |
Entwicklung der Kunststoffe |
1920
Staudinger erkennt die wahre Natur der Kunststoffe
Ab 1920 konnte der deutsche Chemiker Hermann Staudinger seine These, dass Naturfasern, Gummi und Kunststoffe aus sehr großen, kettenförmigen Molekülen mit mehr als 100.000 Atomen aufgebaut sind, in zunehmenden Maße experimentell beweisen. Diese "riesigen" Moleküle bestanden demnach aus gleichen Einheiten. Er nannte diese Moleküle Makromoleküle. Seine These der Makromoleküle fand in der Fachwelt anfangs große Widerstände, da man damals noch annahm, dass Kunststoffe aus einzelnen kleineren Molekülen bestehen, die vor allem durch starke Wechselwirkungen zu relativ großen Kolloidteilchen zusammengeschlossen werden. Staudinger führte neben dem Begriff Makromolekül zahlreiche weitere Begriffe ein, wie z.B. Polymerisationsgrad, Molekülvernetzung uvm. Auch unterschied er bereits damals zwischen zwei Synthesemöglichkeiten: der Polymerisation und der Polykondensation. [1]
Während die Entdeckung neuer Kunststoffe bis dahin eher zufällig geschah, konnte man nun durch Staudingers Erkenntnissen gezielt Kunststoffsynthesen planen.
Für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie erhielt Hermann Staudinger 1953 den Nobelpreis für Chemie.
Bildquelle:
Hermann Staudinger, Widipedia, am 17.04.14 abgerufen
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Quellennachweis:
[1] Organische Chemie, Allinger u.a., Walter de Gruyter 1980, S. 1432