Chemie am Menschen - Kunststoffe
Entwicklung der Kunststoffe |
1921
Die Serienfertigung steht in den Startlöchern
Um Kunststoffe in großen Stückzahlen so zu verarbeiten, dass fertige Formteile entstehen, gibt es grundsätzlich verschiedene Verfahren. Hier sollen zwei Verfahren beschrieben werden, die zur damaligen Zeit die Massenproduktion von Kunststoffen überhaupt ermöglichten.
Extruder
Extrudieren bedeutet heraustreiben. Das Prinzip ist eine drehende Schnecke, die sich in einem Zylinder befindet und den Kunststoff in eine Richtung treibt. Dabei wird der Kunststoff verdichtet und durch Erhitzen geschmolzen (plastifiziert). Vor dem Austreten des Kunststoffes wird er so weit abgekühlt, dass er beim Austreten schnell erstarrt. Eine vor dem Austritt angebrachte Form (Werkzeug) führt zu entsprechenden Ergebnissen (Rohre, Profile, Tafeln, Folien).
Die ersten Extruder wurden schon vor 1900 in der Kautschukindustrie benutzt.
Spritzgießmaschine
Eine Spritzgießmaschine ist im Prinzip ein Extruder, der noch mehr leistet: Er presst den verdichteten flüssigen Kunststoff in eine Form. Auf diese Art können auch komplizierte Formteile hergestellt werden.
Die erste Spritzgießmaschine mit Handbetrieb wurde von Buchholz 1921 entwickelt [1]. Die erste serienmäßig hergestellte Spritzmaschine wurde von Eckert & Ziegler 1926 der Öffentlichkeit präsentiert. Im Jahre 1933 erfolgte eine Serienfertigung von „vollautomatische“ Spritzgießmaschinen (Isoma-Automaten), konstruiert von Hans Gastrow. [1]
Ab jetzt war es klar: Chemiker und Maschinenbauer mussten Hand in Hand arbeiten!
Das Bild links zeigt eine moderne Spritzgießmaschine der Firma Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH [2]
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[1] Die Entwicklung des Spritzgießens, Friedrich Johannaber, Carl Hanser Verlag. München, Link am 03.05.14 abgerufen
[2] www.myplastics.de, Direktlink, am 17.04.14 abgerufen