Färben mit Indigo
Küpenfärben
Zu den Küpenfarbstoffen gehören vor allem Vertreter der indigoiden Farbstoffe und der Antrachinonfarbstoffe.
Beide Farbstoffgruppen gehören zu den Carbonylfarbstoffen. Sie sind besonders für das Färben von Baumwolle geeignet.
Da sie so gut wie wasserunlöslich sind (Farbpigment), müssen sie zum Färben erst durch Reduktion (z.B. mit Natriumdithionit) in eine wasserlösliche Form gebracht werden, der sogenannten Leukoform. So können die Farbstoffmoleküle in die Faserhohlräume der Baumwolle diffundieren und dort eingelagert werden. Durch das anschließende Oxidieren der Leukoform zum wasserunlöslichen Farbpigment ist eine hohe Waschechtheit gegeben.
Der Grund für die Wasserunlöslichkeit des Indigos wurde schon an anderer Stelle erklärt.
Herstellung von Indigo für die Färbung von Textilien aus dem Indican
1.
Gärung (mikrobieller Abbau) unter Zugabe von Wasser.
Indican ist farblos, Indoxyl ist gelb!
2.
Durch Trocknen an der Luft entsteht aus dem gelblichen Indoxyl das blaue Indigo:
Allerdings ist Indigo wasserunlöslich (Farbpigment!) und muss für das Färben von Textilien in eine wasserlösliche Form überführt werden.
3.
Dazu wird es in alkalischer Lösung mit Hilfe von Natriumdithionit reduziert (Aufnahme von Elektronen). Früher verwendete man hierfür Urin. Diesen Vorgang nennt man Verküpung (weil dies früher in großen Küpen = Kübeln erfolgte). Es ensteht eine gelbliche bis farblose Flüssigkeit, die sogenannte Leukoform (Indigoweiß):
Die Leukoform diffundiert in die Faserhohlräume von z.B. der Baumwolle (Cellulose).
4.
An der Luft getrocknet entsteht durch Oxidation aus der Leukoform in den Faserhohlräumen wieder Indigo (siehe auch das letzte Reaktionsschema).