Stärke von Säuren

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Wir haben gelernt, dass nach Arrhenius Säuren Stoffe sind, die mit Hilfe von Wasser in Wasserstoff-Ionen (Protonen) und Säurerest-Ionen dissoziieren. Doch nicht alle Säuren dissoziieren vollständig.

Salzsäure ist eine starke Säure, da alle Chlorwasserstoff-Moleküle im Wasser vollständig dissoziieren und daher die Konzentration an Wasserstoff-Ionen größt möglich ist:

HCl(g) H+(aq) + Cl-(aq)

Bei Essigsäure ist das anders. Weniger als 1% der Essigsäure-Moleküle dissoziieren im Wasser. Auch bilden sich aus den wenigen entstandenen Ionen wieder Essigsäure-Moleküle zurück. Es stellt sich ein Gleichgewicht ein, das ganz stark auf der linken Seite, auf der Seite der Moleküle liegt. Ein solches Gleichgewicht wird durch ein Gleichgewichtspfeil verdeutlicht:

CH3COOH gleichgewichtspfeil-klein CH3COO-(aq) + H+(aq)

Um es noch besser auszudrücken, kann man auch mit der Länge der Pfeile verdeutlichen, auf welcher Seite die größere Konzentration liegt:

CH3COOH gleichgewichtspfeil-klein-links CH3COO-(aq) + H+(aq)

Essigsäure ist eine schwache Säure, da nur eine geringe Konzentration an Wasserstoff-Ionen entsteht.

Es gibt ein Maß für die Dissoziation:

Das Verhältnis der Konzentration von dissoziierten Teilchen (Protonen und Säurerest-Ionen) zur Konzentration der Ausgangssäure nennt man Dissoziationsgrad (Dissoziationskonstante) α. Der Dissoziationsgrad ist konzentrationsabhängig. Das Dissoziationsgleichgewicht verschiebt sich bei zunehmender Verdünnung nach rechts. Starke Säuren sind zu über 60% dissoziiert (α = 1 bis 0,6), schwache Säuren zu weniger als 1%. Vollständig dissoziierte Säuren wie die Salzsäure besitzen einen Dissoziationsgrad α von 1. Bei Essigsäure beträgt die Dissoziationskonstante 1,8 · 10-5 [1].

In der folgenden Tabelle sind einge Säuren nach ihrem Dissoziationsgrad, also nach ihrer Stärke geordnet. Von oben nach unten nimmt die Stärke der Säure ab.

Perchlorsäure

Salzsäure 

Schwefelsäure

Salpetersäure

Schweflige Säure

Phosphorsäure

Zitronensäure

Ameisensäure

Milchsäure

Ascorbinsäure (Vitamin C)

Essigsäure

Kohlensäure

 

Bei der Kohlensäure ist der Sachverhalt, wie wir später sehen werden, etwas komplizierter.

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Quellen:

[1] Dissoziation, pH. Puffer, rkuhnke.eu/Chemie/L%20Dissoziation,%20pH,%20Puffer.pdf, 01.11.14 abgerufen.

 

 

Konzentration von sauren Lösungen

am .

 

Die Konzentration von Wasserstoff-Ionen im Wasser kann man natürlich durch Zusatz von noch mehr Wasser erniedrigen. Man "verdünnt" also dadurch die Säure.

Die folgende Darstellung geht von 1-molarer Salzsäure, also von ca. 3,4%iger Salzsäure aus
(= 1 M Salzsäure = 1 mol Salzsäure pro Liter).

Konzentration  

Stoffmengen-
konzentration  
pH-Wert

ca. 38%ig 

12,5 mol/l pH-Wert ≈ -1
ca. 3,4%ig  1 mo/l pH-Wert ≈  
ca. 0,36%ig  0,1 mol/l pH-Wert ≈  1

[1]

 

Konzentrationen

Eine zehnfache Verdünnung bedeutet eine pH-Erhöhung um 1.

Erst wenn man 1 Liter einer ca. 3,4%igen Salzsäure im Frachtraum eines mittelgroßen Frachters mit Wasser verdünnt (1 Liter 3,4%ige Salzsäure in 10.000.000 Liter = 10.000 m3 Wasser), hat man annähernd einen pH-Wert von 7 (neutral).

 

Quellen:

[1] http://www.analytik.uni-hannover.de/imperia/md/content/ak-analytik/dokumente/bachelor/ss2009/praktikum/dichten_div._s_uren_und_basen.pdf [Sep. 2011]

 

 

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